Immer mehr Familien möchten ihre Liebsten in den eigenen vier Wänden selbst pflegen und betreuen. Mit diesem Vorhaben können neue Herausforderungen und viele Fragen aufkommen, da die neue Situation völlig ungewohnt sein wird. In unserem Kursformat für die Pflege von Angehörigen vermitteln wir Ihnen ein erstes Bild davon, was auf Sie als pflegende*r Angehörige zukommen wird, wie Sie sich vorbereiten und die ersten Herausforderungen bewältigen können. Wir möchten Ihnen zudem die Möglichkeit bieten, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und die neue Lebenssituation in geschütztem Raum zu besprechen. Unsere Dozent*innen sind aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der ambulanten und stationären die richtigen Ansprechpartner*innen und bieten einige praktische Tipps.
Kostenfreie Teilnahme
In sieben verschiedenen Modulen bringen wir Ihnen verschiedene Aspekte der Pflege Ihrer Angehörigen näher. Die Module bauen nicht aufeinander auf. Sie können sich also sowohl für mehrere als auch nur für einzelne Module anmelden, ganz nach Ihrem Bedarf und Interesse. Sie können sich direkt über die Homepage anmelden. Scrollen Sie dazu einfach nach unten zu den Kursterminen.
Die Teilnahme ist für gesetzlich Versicherte kostenfrei!
Themen der Module
Erfahren Sie hier alles zu den Inhalten der verschiedenen Module.
M1: Umgebung der pflegebedürftigen Person
Um den neuen Bedürfnissen gerecht zu werden und um sich weiterhin wohlzufühlen, muss das gewohnte und bekannte Umfeld möglicherweise angepasst werden. Auch der Umgang miteinander kann sich an einigen Stellen verändern. In diesem Modul möchten wir grundlegende Faktoren der Umgebung mit Ihnen besprechen und Ihnen hilfreiche Hinweise an die Hand geben.
Themen:
Was ist Gesundheit?
Was ist Krankheit?
Was ist Pflege?
Verhalten der Pflegenden
Beschaffenheit und Ausstattung des Krankenzimmers
Hygiene im häuslichen Bereich zum Schutz aller Beteiligten
M2: Krankheitszeichen und erste Maßnahmen
Nicht immer kann Ihr/Ihre Angehörige*r Bedürfnisse oder Veränderungen klar kommunizieren bzw. verbalisieren. Ist der Körper von Einschränkungen betroffen, zeigen sich Veränderungen manchmal auf andere Weise. Das kann für Sie sehr ungewohnt und vielleicht auch befremdlich sein. Um ein Grundverständnis der Beobachtung des Körpers zu erlangen, werden verschiedene Körperfunktionen und Besonderheiten besprochen.
Themen:
Herz- und Kreislauf, Puls und Blutdruck
Atmung
Körpertemperatur
Ausscheidungen (Nieren und ableitende Harnwege, Inkontinenz, Magen-Darm-Trakt, Erbrechen)
M3: Körperhaltung der Pflegenden und rückenschonende Arbeitsweise
Immobilität, Erkrankungen oder Verletzungen machen es oft notwendig, körperliche Unterstützung zu leisten. Besondere Bedürfnisse entstehen auf allen Seiten. Um sowohl Ihren Angehörigen gerecht zu werden, aber auch Ihren eigenen Körper zu schonen und zu schützen, lernen Sie in diesem Modul grundlegende Handgriffe und Regeln für die körperliche Unterstützung. Das Verhältnis zwischen Wer braucht Hilfe, Wer gibt Hilfe ist nun wohlmöglich umgekehrt. Wir bieten einen offenen Austausch zu diesem Thema an.
Themen:
Wirbelsäule
Körperhaltung der Pflegenden
Griffe zum Bewegen des/der Kranken
Betten des/der Kranken und Wäschewechsel
Anwendung von Kopfkissen
Mithilfe beim Aufstehen, Hinsetzen, Gehen etc.
M4: Prophylaxen (Vorbeugung)
Körperliche Einschränkungen, Immobilität und Krankheiten bringen nicht nur akute Probleme mit sich, sondern erhöhen auch das Risiko für spezifische Folgeerkrankungen. Mit den richtigen Prophylaxen können potenzielle und unangenehme Folgen frühzeitig vermieden werden und die Gesundheit Ihres/Ihrer Angehörigen bestenfalls erhalten bleiben. Das hilft sowohl der/dem Betroffenen, als auch Ihnen und zeigt hoffnungsvolle Perspektiven auf.
Soor- und Parotisprophylaxe (Pilzbefall und Entzündungen verhindern)
Sturzprophylaxe
M5: Körperpflege
Wir alle haben unsere Routinen in der eigenen Körperpflege. Je nach Grad der Einschränkung ist die Selbstpflege des Erkrankten jedoch nicht immer wie gewohnt möglich und muss durch Sie übernommen werden. Veränderte Bedürfnisse machen gegebenenfalls besondere Maßnahmen notwendig, die in Einklang mit den Wünschen und Routinen der/des zu Pflegenden gebracht werden können. Worauf Sie ein Augenmerk legen sollten und wie Sie dies bestmöglich verbinden, können Sie in diesem Modul erfahren.
Themen
Zahn- und Mundpflege
Ganzwaschung durch den Pflegenden (inkl. Intimpflege)
Haarpflege, Haarwäsche und Rasur
Fuß- und Nagelpflege
M6: Lagerung und Hilfsmittel
Wenn einem der eigene Körper nicht mehr gänzlich gehorcht und die Hilfe von außen nicht ausreicht, können Hilfsmittel zu mehr Autonomie führen und folglich größere Zufriedenheit und Wohlbefinden (im Rahmen des Möglichen) bringen. Welche Optionen es gibt und wie Sie bettlägerigen Angehörigen eine bequeme und komfortable Lage verschaffen können, erfahren Sie in diesem Modul.
Themen:
Verschiedene Lagerungen
Hilfsmittel zur Lagerung
Kontrakturen (Funktionseinschränkungen der Gelenkte) und Dekubitus (Druckgeschwüre)
M7: Ernährung
Unser Körper benötigt bestimmte Nährstoffe, um zu funktionieren. Die Zufuhr gelingt jedoch nicht immer reibungslos. Manche Erkrankungen und Einschränkungen erfordern zudem eine besondere Ernährung. Damit neben der Zufuhr der wichtigen Nährstoffe auch der Genuss nicht zu kurz kommt, erfahren Sie in diesem Modul, welche Möglichkeiten und Kostformen es gibt und worauf Sie dabei achten sollten.
Themen:
Grundlagen der Ernährung
Verdauungssystem (Verdauungstrakt, Stoffwechsel und Störungen in der Nahrungsaufnahme)
Kostarten und Kostformen
Parenterale- und Sondenernährung (Ernährung mittels Infusionen oder einer Sonde)
Verabreichen von Mahlzeiten und Getränken
Kompaktkurs am Wochenende
Wir bieten im September 2 kompakte Wochenendschulungen an. Hier werden jeweils an einem Freitag und einem Samstag alle Module behandelt.