DRK Flugdienst im Einsatz

Bonner wohlbehalten zurück

Wer sich auf einen anstehenden Urlaub vorbereitet, kümmert sich im Vorfeld vielleicht auch um die medizinische Absicherung vor Ort. Im europäischen Ausland ist diese in der Regel durch die Krankenkasse abgedeckt, für andere Reiseziele wird schnell noch eine Zusatzversicherung abgeschlossen.

Aber was tun, wenn die medizinische Versorgung im Ausland nicht ausreicht und eine Rückreise oder Verlegung nach Deutschland aus medizinischen Gründen notwendig wird? Diese Frage mussten sich auch die Angehörigen von Thomas Schmidt stellen, als der Bonner während des Sommerurlaubs am Gardasee verunglückte. Aufgrund seines kritischen Zustandes kam eine reguläre Rückreise in die Heimat nicht in Frage. Ein medizinischer Transport und eine Weiterbehandlung in Deutschland mussten dringend geklärt werden. Ein Bekannter des Bonners machte seine Frau darauf aufmerksam, dass das Deutsche Rote Kreuz seinen Fördermitgliedern in einem solchen Fall einen Rückholdienst zur Verfügung stellt. „Ich habe bereits vor vielen Jahren eine Fördermitgliedschaft beim DRK in Bonn abgeschlossen. Mir ist es wichtig, etwas für die Gemeinschaft zu tun und ehrenamtliches Engagement zu unterstützen. Dass ich dadurch auch Anspruch auf einen Auslandsrückholdienst habe, hatte ich ehrlich gesagt gar nicht mehr auf dem Schirm. Ein Glück also, dass wir durch Bekannte darauf hingewiesen wurden.“ berichtet Schmidt.

Der sogenannte „DRK Flugdienst“ steht allen Fördermitgliedern des DRK Bonn im Fall einer Erkrankung oder eines Unfalls im Ausland helfend zur Seite. Sobald der Flugdienst kontaktiert wird, startet die Überprüfung der Fördermitgliedschaft und parallel die medizinische Abklärung mit den Ärzten im Urlaubsland – wenn nötig auch mit dem medizinischen Personal im Zielkrankenhaus in Deutschland. In Zuge dessen wird ebenfalls geklärt, welche Art des Transportes nötig ist: ein medizinisch begleiteter Linienflug, ein Flug in einem medizinisch ausgestatteten Flugzeug, ein finanzieller Zuschuss zu einer regulären Rückreise oder ein Bodentransport.

Im Fall von Thomas Schmidt konnten diese und weitere Entscheidungen erst nach mehreren Tagen Krankenhausaufenthalt in Italien getroffen werden, da sein Zustand zeitweise sehr kritisch war und immer wieder schwankte. Erst als er stabil genug für eine Reise war, wurde der Transportplan finalisiert. Zwei Rotkreuz-Mitarbeiter holten ihn mit dem Rettungswagen in Verona ab und brachten ihn in die Uniklinik Bonn.

„Das Rote Kreuz steht weltweit für Hilfe“ betont Petra Heller, Vorständin des Bonner DRK. „Dabei legen wir besonderen Wert darauf, unsere Rotkreuzwerte zu jeder Zeit zu berücksichtigen. Der Mensch und seine Hilfsbedürftigkeit stehen somit auch im Rahmen der Flug- und Rückholdienstleitungen immer an erster Stelle. So setzen wir keine Altersbegrenzung, keinen Ausschluss durch Vorerkrankungen oder durch den Ort des Unfalls bzw. der Erkrankung fest. Einzig und allein die medizinische Indikation entscheidet über die Unterstützung für unsere Fördermitglieder und ihre Angehörigen.“ Mit einem Jahresbeitrag von gerade einmal 36 Euro unterstützen DRK-Fördermitglieder also nicht nur ehrenamtliche Arbeit, sondern bekommen dafür auch etwa zurück. „Im Fall der Fälle können unsere Mitglieder auf die große internationale Rotkreuzfamilie bauen“, fügt Petra Heller hinzu.

Auch Thomas Schmidt hebt die vollumfassenden Leistungen hervor. „Da lange nicht klar war, in welchem gesundheitlichen Zustand ich zurückgebracht werden kann, waren auch die Anforderungen an den Transport zunächst unklar“ berichtet er. „Da war es schon eine große Erleichterung zu wissen, dass über meine Mitgliedschaft beim DRK alle Eventualitäten abgedeckt sind. Dass sich um alle organisatorischen Fragen rundum meine Rückreise gekümmert wurde, war vor allem für meine besorgten Angehörigen vor Ort eine große Beruhigung.“

Thomas Schmidt konnte sich, auch durch die Unterstützung des DRK, inzwischen von seinem Unfall erholen. Er empfiehlt jedem, sich rechtzeitig um die gesundheitliche Absicherung auf Reisen zu kümmern. „Mit der Fördermitgliedschaft beim DRK lässt sich das ganz einfach regeln. Und ganz nebenbei unterstützt man humanitäre Hilfeleistungen weltweit und die Arbeit von mehr als 350 Ehrenamtlichen, die in Bonn in der Sozialarbeit, der Geflüchtetenhilfe, dem Katastrophenschutz, der Jugend- und Seniorenarbeit und vielen weiteren Bereichen engagiert sind.“

Informationen zur Fördermitgliedschaft und dem DRK Flugdienst finden Sie hier.