Wasserwacht in Nordrhein
Die Hitze der vergangenen Tage machte vielen zu schaffen. Zahlreiche Menschen suchten dabei Abkühlung in Badeseen, Flüssen und Bädern. Für die Retter der Wasserwacht bedeuten diese heißen Tage jede Menge Arbeit.
Die Wasserwacht in Nordrhein warnt aktuell eindringlich vor dem Baden im Rhein und anderen unbewachten Gewässern. Trotz sommerlicher Temperaturen und dem Wunsch nach Abkühlung betont Saskia Matheisen von der Wasserwacht im DRK Landesverband Nordrhein: „Der Rhein ist kein Badesee!“ Sie erklärt: „Tückische Strömungen und die starke Schifffahrt können selbst geübte Schwimmer in Lebensgefahr bringen. Strömungen und Sogwirkungen stellen eine erhebliche Gefahr für Badende dar.“
Alleine im vergangenen Jahr kamen in Nordrhein-Westfalen 57 Menschen durch Ertrinken ums Leben. Der Großteil der Menschen ertrank dabei in unbewachten Gewässern wie dem Rhein und anderen Flüssen.
Darüber hinaus warnt die Wasserwacht davor, überhitzt ins Wasser zu springen. Der starke Temperaturunterschied zwischen Körpertemperatur und dem kühlen Flusswasser kann zu einem Kälteschock führen. Die Folgen können Kreislaufversagen oder sogar Ertrinken sein – oft binnen weniger Sekunden. „Idealerweise duscht man sich vorher kalt ab und betritt das Wasser schrittweise“, rät Matheisen.
Einsatzstatistik
Die vergangenen Tage waren von einer enormen Hitze geprägt. Am Mittwoch wurde vielerorts die 35-Grad-Marke geknackt. Die Ehrenamtlichen der Wasserwacht waren täglich an Seen und Gewässern im Einsatz, um im Notfall schnell Hilfe leisten zu können.
In den vergangenen zwei Wochen wurden die Wasserwachten in Nordrhein zu insgesamt 31 Einsätzen alarmiert. In 28 Fällen sind die Wasserwachten zu Einsätzen auf den Rhein ausgerückt, in drei Fällen kam es zu Taucheinsätzen in Badeseen. 8 Einsätze endeten für die betroffenen Personen tödlich. Alleine im Düsseldorfer Stadtgebiet kam es zu 20 der 31 Einsätze.
Klimawandel sorgt für steigenden Einsatzbedarf
Die Wasserwacht beobachtet mit Sorge, dass sie aufgrund des Klimawandels immer häufiger zu Einsätzen gerufen wird. Längere Hitzeperioden, extreme Wetterereignisse und steigende Besucherzahlen an offenen Gewässern führen zu einer zunehmenden Belastung der ehrenamtlichen Rettungskräfte.
„Die Folgen des Klimawandels machen sich deutlich bemerkbar: Mehr Menschen suchen Abkühlung in Flüssen, Seen und an Küsten – oft ohne ausreichende Schwimmkenntnisse oder Sicherheitsbewusstsein“, erklärt Saskia Matheisen. Gleichzeitig erschweren starke Strömungen, plötzliche Wetterumschwünge und höhere Wasserstände vielerorts die Rettungsarbeit. Die Wasserwacht appelliert daher an Politik und Gesellschaft, Präventionsarbeit und Schwimmausbildung – insbesondere für Kinder und Jugendliche – stärker zu fördern.
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